Rhythm of Statistics
A two-and-a-half minute video clip contains over 4000 individual pictures, a number that a painter would find it very difficult to exceed in his or her lifetime. The technical production of images seems overwhelming. In view of the explosive development of electronic visual media, the analysis of electronic media became an artistic survival strategy for the Cologne artist R.J.Kirsch.
In his works he reacts directly to the acceleration and availability of images in our electronic age, placing the materiality and directness of his oil sketches in opposition to our virtual world.
Kirsch, a pupil of Franz Dank at the „Werkschulen“ in Cologne and of Al Hansen at his legendary „Ultimate Academy“, seeks the connection between object, action and image. In 1999 at the Städtische Galerie Albstadt, he creates a virtual world between painting and media in „Phantom”, which combines video projections, works on paper and light boxes.
At the end of the 1990s, he starts to develop a docu-mentary approach in his works. This becomes dis-cernible in his series „Bettie’s growing“, from 1998, or „Otzenrath“ from 2001, temporarily culminating in „Rhythm of Statistics” in 2002, with small oil sketches showing plane crashes or accidents involving ships.
„Rhythm of Statistics” deals with all kinds of traffic accidents. This sequence, started in 2002, is based on samples found through image services of the World Wide Web. He uses the specific character of painting in reaction to a reality, that seems to fall apart in front of our very eyes - not only figuratively, but literally too.
In his own words, the act of painting can be defined as a „clearing-up process”. By personally choosing from the different sampled images, the painter arrives at the scene of the accidentm where he has no choice but to view and sort out the debris so as to create something resembling order in the composition of his paintings. In the deconstruction of accidents, vehicles become protagonists of a real abstraction which then just has to be taken. Thus, each sketch appears to be part of an aesthetic recovery from a wrecked and a destructive reality.
Mobility and the use of vehicles as a means to dis-covering the world are of central significance in his work. Accidents are of special importance in his analysis as they emblematically stand for the limitedness and fragility of our existence.
Rhythmus der Statistik
Ein zweieinhalb Minuten dauernder Videoclip enthält ca. 4000 einzelne Bilder, eine Zahl, die ein Maler in seinem Leben nur mit Mühe übertreffen könnte. Die technische Produktion von Bildern scheint erdrückend. Angesichts der explosiven Entwicklung elektronischer Bildmedien wurde für den Kölner Künstler R.J.Kirsch die Auseinandersetzung mit den elektronischen Medien zu einer künstlerischen Überlebensstrategie.
Er reagiert in seinen Arbeiten unmittelbar auf die Beschleunigung und Verfügbarkeit des Bildes durch die elektronische Verarbeitung und stellt dieser die Materialität und Unmittelbarkeit seiner Ölskizzen entgegen.
Kirsch, Schüler Franz Danks an den Kölner Werkschulen und Al Hansens an dessen legendärer Ultimate Akademie sucht die Verbindung von Objekt, Aktion und Bild. In der Städtischen Galerie Albstadt präsentiert er 1999 unter dem Titel „Phantom“ Videoprojektionen, Papierarbeiten und Lichtkästen, die eine virtuelle Welt zwischen Malerei und Medien inszenieren
Ende der neunziger Jahre entwickelte sich eine intensive Auseinandersetzung im Bereich der Zeichnung. Mit „Bettie wächst“, 1998 oder „Otzenrath“, 2001 bahnt sich ein Realismus an, der in Arbeiten wie „Rhythmus der Statistik“, 2002, kleinformatigen Ölskizzen mit Flugzeugabstürzen oder Schiffshavarien, einen vorläufigen Höhepunkt findet.
„Rhythmus der Statistik“ beschäftigt sich mit Verkehrsunfällen aller Art. Hierfür hat er Vorlagen über Bilddienste des world wide web recherchiert und in einem Bilderzyklus zusammengefaßt, an dem er seit 2002 arbeitet. Er setzt dabei auf die spezifischen Eigenheiten der Malerei, um auf eine Realität zu reagieren, die vor unseren Augen aus ihren Fugen zu brechen scheint. So ist dem eigenen Bekunden nach der Malakt so etwas ähnliches wie ein „Aufräumen“. Durch die persönliche Auswahl des Motivs am Unfallort angekommen, bleibt dem Maler in der Regel nichts anderes übrig, als die Trümmer zu sortieren, um im Bildaufbau überhaupt so etwas ähnliches wie Ordnung wieder herzustellen. In der Dekonstruktion des Unfalls werden die Fahrzeuge zu Protagonisten einer realen Abstraktion, die nur noch abgegriffen werden muß. So erscheint jede Skizze wie die ästhetische Heilung einer zertrümmernden und zertrümmerten Wirklichkeit.
Dabei sind es immer wieder Fahrzeuge, die ihn von Beginn thematisch interessieren. Die Beschäftigung mit der Mobilität, die Nutzung von Fahrzeugen zur Erschließung der Welt, ist von zentraler Bedeutung.Unfälle nehmen dabei in seiner Auseinandersetzung eine hervorragende Stellung ein, stehen sie doch sinnbildlich für die Begrenztheit und Fragilität unserer Existenz.