ABEL Raum für Neue Kunst zeigt sechs verschiedene Positionen junger Kunst aus den
Bereichen Internet, Video und Fotografie. Die Ausstellung INTER-TRANSFER
erörtert die Frage nach der Bewahrung von Identität im Verhältnis zur Globalisierung.
BEWEGUNG NURR, vitaminb. und Christine Weber präsentieren das Video
Corporate Identity. Der Film behandelt die Relevanz von CI-Maßnahmen für die bildende Kunst.
Gezeigt wird der Bau eines Iglus durch Robben in einer stilisierten arktischen Landschaft.
Bei dem Iglu handelt es sich in diesem Gleichnis um die optimale CIArchitektur, da ihre
Bestandteile aus dem sie umgebenden System entommen sind. Es handelt sich um immanente
Baustoffe. Isolation und Stabilität werden vor dem arktischen Hintergrund zu
Werbeversprechen einer Corporate Identity in der Totalen.
Die Produktion des Videos wurde durch die Projektförderung Bildende Kunst 2000,
des Senats von Berlin ermöglicht.
David Hatcher untersucht in seinen neuen Arbeiten die ästhetische Qualität von
Marktentwicklungen. Dies wird deutlich in den Portraits des Finanzministers Hans Eichel,
die durch digitale Bearbeitung von Verlaufskurven des Deutschen Börsenindexes DAX
entstanden sind. Aus dem DAX kristallisieren sich unterschiedliche Seiten der
Persönlichkeit des Ministers im Geiste des Pop heraus. Das erste Bild zeichnet
Eichels’ Gesichtszüge als ekstatisch aufgeladene blaue Fieberkurve nach, ein
Sinnbild der vergangenen Euphorie der New Economy. Das zweite Bild portraitiert Eichel,
nach dem Absturz des Neuen Marktes, als aufgedunsenen Schatten seiner selbst.
Timo Nassris Fotografien entstanden während eines Aufenthaltes beim höchsten Poloturnier
der Welt im Karakorum in Pakistan. Nasseri thematisiert die Konstruktion von Identität
aus dem gemeinsamen Gruppenerlebnis heraus. Symbiotisch verschmelzen die Zuschauer
des Turniers mit den Bergen der Hochebene.