Demián Flores zeigt in seiner Ausstellung Atlas Bilder und Graphiken zum
Lucha Libre, der mexikanischen Form des Wrestling, eine durch extreme
Akrobatik charakterisierte Form des Ringkampfes. Diesen Arbeiten gingen
intensive Studien von Demián Flores in den Kampfarenen Mexiko Stadt und
Oaxaca so wie auch der urbanen Graffitti-Kunst voraus. Hiervon leitet sich
im Wesentlichen die Darstellung des Lucha Libre in seinen Bildern ab, in
denen die Kampfszenen mit Versatzstücken aus Plakaten und Graffittis collageartig
illustriert werden. In ihr kommt zwar vorwiegend die urbane Popkultur zum Ausdruck,
doch weist sie ebenso Verbindungen zur mexikanischen Folklore auf.
Im Ring des Lucha Libre symbolisieren die von den Kämpfern getragenen Masken entweder
das Gute oder das Böse. Die Kämpfer nehmen animalische oder außerirdische Eigenschaften
an, schlüpfen in die Rolle von Gespenstern und Heiligen. Hierin zeigen sich Parallelen
zu Festen, bei denen die Landbevölkerung den Teufel, den Tod, Politiker oder Geistliche
personifizieren. Demián Flores Cortés thematisiert in seinen Bildern die heute in Mexiko
sichtbare kulturelle Konfrontation und Verschmelzung von Tradition und Moderne. Es ist
diese Schnittstelle beider Realitäten, die sowohl in der hybriden Struktur seiner
Werke als auch in seiner Reihe zur der in Mexiko populären Lucha Libre zum Ausdruck kommt.
Demián Flores Cortés wurde 1971 in Juchitán/Oaxaca geboren und studierte Bildende
Kunst an der Escuela Nacional de Artes Plásticas der Universidad Nacional Autónoma von
Mexiko Stadt. Er erhielt u.a. Preise der Casa de las Americas, Havanna/Kuba und des
Fondo Nacional para la Cultura y las Artes, Mexiko. Er war 2002 Stipendiat der Cité
International des Arts in Paris.